Green Grevenkrug 2021

2021- und schon wieder wird ein Versuch gestartet

Zwei in ihrer Wortwahl ähnliche Artikel in der hiesigen Kieler Nachrichten erschienen im Oktober 2021 und läuteten die nächste Runde des Ringens um das Landschaftsschutzgebiet ein.
Artikel 1 trägt die Überschrift: Der Glindemann-Deal: Öko-Projekt für mehr Kiesabbau und ist hier nachzulesen.
Artikel 2 erschien mit dem Titel Kiesabbau: Firma Peter Glindemann erhält vorläufige Absage von Behörden wenig später und findet sich hier

Zusammenfassung der Artikel

Für alle, die die Bezahlschranke nicht überwinden können, hier ein kleines Zitat:

Wenn der Kreis Rendsburg-Eckernförde eine 25-Hektar-Fläche unweit des erschöpften Kiesabbau in Grevenkrug für den Abbau freigibt, (dann. Anm. d. A.) will Glindemann Millionen in eine „Modellregion“ investieren – einschließlich Baustoffzentrum, Recycling-Betonwerk und Öko Wohngebiet“.

Der Kreis Rendsburg-Eckernförde hat das Anliegen ein weiteres Mal abgelehnt, lädt aber die Firma Glindemann zum Gespräch ein.

Was genau ist neu an der Strategie von der Firma Glindemann?

Die Firma Glindemann baut in ihrer Argumentation in absteigender Folge auf vier Säulen:

  • Die Produktion von Recyclingbaustoffen und die Deponierung von nicht zu verwertenden Reststoffen
  • Der Bau eines Betonmischwerkes zur Herstellung von Recyclingbeton
  • Der Abbau von mineralischen Rohstoffen
  • „Green Grevenkrug“ – der Bau eines Wohngebietes mit komplett recyclebaren Holzgebäuden

Übersetzt heißt das:

  • Verarbeitung angelieferten Mülls bis nichts Verwertbares mehr übrig bleibt, anschließend Deponierung vor Ort
  • zwei kleine Silos zur Aufbereitung von altem Beton zur Beimischung in Kies, um die Herstellung von neuem Beton billiger zu machen
  • Kiesabbau im Landschaftschaftsschutzgebiet
  • 10 Holzhäuser auf dem ehemaligen Spülfeld der alten Kieswaschanlage für Grevenkruger Bürger*innen und Betriebsangehörige

Zusammen genommen ist das Konzept „Green Grevenkug“ eine PR-Strategie, um endlich doch an die 25 ha auf der anderen Straßenseite zu gelangen. Die Müllverwertung ist eine Erweiterung der bereits bestehenden Müllaufbereitung, die Beton-„Recycling“anlage ein Kostensparkonzept und die Holzhäuser eine gute Idee, aber durchaus auch alles umsetzbar ohne den Abbau des geschützten Bereiches.

Was sagt der Landschaftsrahmenplan 2021?

Im neuen Landschaftsrahmenplan heißt es (seit 1953) in der jetzt aktuellen Fassung:
„In diesen Gebieten wurde teilweise bereits großflächig abgebaut. Aus Gründen des Naturschutzes und der Landschaftspflege ist ein darüber hinausgehender Bodenabbau im Randbereich des Eidertales […] nicht vorzusehen. Darüber hinaus sind die naturschutzfachlichen Belange des FFH-Gebietes „Gebiet der Oberen Eider incl. Seen“ ( DE 1725-392 ) einschließlich der Randzonen mit einem Rohstoffabbau nicht vereinbar“.

Man möge es bitte endlich einmal final zur Kenntnis nehmen und die Natur dort bewahren, wo sie schon ist. Das wäre tatsächlich Green Grevenkrug.

2019- und es geht wieder los mit den Begehrlichkeiten

In den letzten Wochen sind ab und zu Zeitungsartikel aufgetaucht, in denen alte Argumente wieder als neue Nachrichten präsentiert wurde. An dem schützenswerten Gebiet hat sich nichts geändert und auch nicht daran, dass ein einzelnes Unternehmen sein Wohl über das von Natur und Landschaft stellt.

Damals haben uns die Landtagwahlen beflügelt. Und dieses Mal ist es das Beteiligungsverfahrung zum Entwurf des Landesrahmenplanes, wo man noch bis zum Ende Februar eine Stellungnahme abgeben kann. Hier sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, das zu tun.
HIer sind alle Informations-Dokumente vereint: https://bolapla-sh.de/verfahren/c0e2b843-ba7a-11e8-bf30-0050568a04d7/public/detail#procedureDetailsDocumentlist

Keine Bange. Es sieht komplizierter aus als es ist.

Es geht um das Gebiet aus Karte 1 (siehe Kartenzeichnung unten). Wir wollen gerne erreichen, das das Gebiet zwischen Bordesholm und Grevenkrug weiter unter dem besonderen Schutz steht und vor einer Auskiesung bewahrt wird. Im Text des Entwurfs ist das auch genauso beschrieben, aber auf der Karte sollte das noch eingezeichnet werden. Dafür sollten wir sorgen.

Im Text zum Entwurf Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum II steht unter Punk 5.7 Rohstoffsicherung:

Bereich Bordersholm, Grevenkrug, Brügge-Bissee – Reesdorf

In diesen Gebieten wurde teilweise bereits großflächig abgebaut. Aus Gründen des Naturschutzes und der Landschaftspflege ist ein darüber hinausgehender Bodenabbau im Randbereich des Eidertales, sowie auf den als LSG „Landschaft der oberen Eider“ ausgewiesenen Flächen und den Gebieten, die die Voraussetzung zur Ausweisung als NSG sowie als LSG erfüllen, nicht vorzusehen. Darüber hinaus sind die naturschutzfachlichen Belange des FFH-Gebietes „Gebiet der Oberen Eider incl. Seen“ (DE 1725-392) einschließlich der Randzonen mit einem Rohstoffabbau nicht vereinbar.

Wir wollen, dass sich daran nun endlich gehalten wird und das lässt sich am Besten umsetzen, wenn das betroffene Gebiet endlich zu einem Naturschutzgebiet erklärt und erweitert wird.
Das ganze Gebiet ist übrigens nicht nur „von oben schön“ und einzigartig, es ist auch unterhalb der Erdoberfläche immens wichtig, denn es ist das Wasserbeschaffungsareal für das Trinkwasser bis Kiel. Hier Eingriffe vorzunehmen verbietet sich auch aus diesem Grund.

SPD-Kreistagsfraktion im Dialog: Kiesvorkommen im Kreis – wieviel Abbau geht noch?

Die AkteurInnen rund um diese Webseite arbeiten überparteilich, bzw. parteilos, aber dennoch ist uns eine Einladung aufgefallen, zu deren zahlreichen Erscheinen wir ermutigen. Wir werden auch dort sein!
Am Dienstag, 12.07.2016, 18.30 Uhr, in Rendsburg, Kreishaus, Kaiserstr. 8
Hier der Einladungstext der SPD-Kreistagsfraktion:

Im Kreis Rendsburg-Eckernförde liegen als Relikte der letzten Eiszeiten zahlreiche
Kiesvorkommen, viele davon sind schon ausgebeutet oder werden noch genutzt. Weitere sollen erschlossen werden. Doch auch diese Ressourcen sind endlich.

Kies ist ein wesentlicher Rohstoff für die Wirtschaft, unverzichtbar für Baustoffe wie Beton und für größere Bauvorhaben ebenso wie im privaten Bereich. Der Bedarf steigt ständig,
Unternehmen wollen immer weitere Vorkommen erschliessen, immer mehr BürgerInnen wehren sich dagegen. Sie wollen den damit verbundenen jahrelangen Schwerlastverkehr
nicht, wollen keinen Lärm und Staub und keine Wertminderung ihrer Grundstücke.

Naturschützer wehren sich gegen die großflächige Zerstörung von Landschaft und vor allem gegen den Abbau in schützenswerten Bereichen.

Aber Kies ist nicht Kies – spezielle Bedarfe erfordern besondere Eigenschaften.

Was passiert, wenn nicht die richtigen Stoffe verwandt werden, bezeugen bröselnde Betonbrücken aus den 60er Jahren.
Welche Kieslagerstätten im Kreis sind für welchen Bedarf geeignet?
Wo gibt es Genehmigungen und wie werden ausgebeutete Kiesgruben weitergenutzt?
Wieweit können Recyclingmaterialien Kies ersetzen?
Was können wir in unserem Kreis tun?

Darüber wollen wir mit Wirtschaft, Naturschützern, Behörden und betroffenen BürgerInnen dikutieren.

Aus organisatorischen Gründen bitten wir um eine Anmeldung bis zum 10.07.2016:

E-Mail: spd-fraktion@gmx.de (Telefon: 04331 202-360).

PROGRAMM

SPD-Kreistagsfraktion Rendsburg-Eckernförde
Begrüßung- Einführung -Moderation
Dr. Kai Dolgner
SPD-Kreistagsfraktion Rendsburg-Eckernförde

Kies – unverzichtbarer Rohstoff für unsere Wirtschaft
Dr. Frank Nägele, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und

Kiesplanung im Kreis Rendsburg-Eckernförde
Michael Wittl, Leiter Fachdienst Umwelt des Kreises Rendsburg-Eckernförde

Kiesabbau – offene Wunden in unserer Landschaft
Ragnar Schäfer, Geschäftsführer des Landesnaturschutzverbandes Schleswig-Holstein

Lärm, Staub und Gestank – wer schützt die betroffenen BürgerInnen vor dem Kiesabbau?
Timo Kraft, Bürgerinitiative Brekendorf

Recycling – Wieweit können Recyclingmaterialien Kiesabbau ersetzen?
Dr. Guntram Lauenstein, Geschäftsführer Peter Glindemann Kieswerke, Erdbau,

Diskussions- und Teilnehmerfragerunde

Zusammenfassung und Schlussworte

SPD-Kreistagsfraktion Rendsburg-Eckernförde

Der Landrat hat entschieden: KEINE Entlassung aus dem Landschaftsschutzgebiet!

Landrat Dr. Rolf-Oliver Schwemer hat heute (19.2.2014) entschieden, dass die in Rede stehenden Teilfläche innerhalb des Landschaftsschutzgebietes „Landschaft Obere Eider“ (LSG) weiterhin nicht aus dem Schutzgebiet entlassen werden, um dort einen Kiesabbau zu ermöglichen.

Zwar legte die Firma Glindemann Ende 2013 überarbeitete Unterlagen vor, aber am Ende konnten die bestehenden Bedenken nicht ausgeräumt werden. Der Eingriff in das geschützte Landschaftsbild wurde weiterhin als erheblich eingestuft. In der Pressemitteilung heißt es:
„Insbesondere die besondere, eiszeitlich geprägte Hangsituation würde infolge des Kiesabbaus unwiederbringlich zerstört werden. Demgegenüber konnte nicht belegt werden, dass ohne die Realisierung eines Kiesabbauvorhabens an diesem Standort eine ernsthafte Gefährdung der Rohstoffversorgung des Kreises zu befürchten wäre.“

Das stellte nicht zuletzt das Kieskataster fest, in dem derzeit über 60 Abbauvorhaben und Flächen mit weiteren Vorkommen aufgelistet sind.

Wir sind froh und erleichtert!

Update 2014: Prüfung des Einwandes

Die Firma Glindemann hat Ende letzten Jahres erneut an den Landrat geschrieben, um doch noch eine Genehmigung für den Kiesabbau im Landschaftsschutzgebiet zu bekommen. Dieses Schreiben wird zur Zeit von der Kreisverwaltung geprüft.
Sollte der Landrat aufgrund der neuen Unterlagen der Firma Glindemann zu der Überzeugung kommen, dass die Entscheidung vom Februar letzten Jahres neu überprüft werden sollte, so würde er die sog. Träger öffentlicher Belange auf jeden Fall informieren und in die Entscheidung einbinden.

Wir bleiben gespannt…

Landrat Rolf-Oliver Schwemer sagte am 20.2. Nein zur Entlassung einer 23 Hektar großen Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet

Die Entscheidung ist gefallen: es wird (in diesem Jahr) keinen Kiesabbau im Landschaftsschutzgebiet geben, weil die Fläche nicht aus dem Schutz entlassen wird. Die letzten Tage waren aufregend, denn erst deutete alles auf ein klares „Nein“,  dann gestern (19.2.2013) eine kurzfristig abgesagte Pressekonferenz und heute nun ein „Nein, aber“…bis Jahresende. Hier der Artikel im Holsteiner Courier /SHZ:

http://www.shz.de/nachrichten/lokales/holsteinischer-courier/artikeldetails/artikel/kiesgrube-landrat-sagt-nein-aber.html

DANKE an alle, die die Onlinepetition und das Naturschutzprojekt  unterstützt haben;-)
Wir bleiben dran und berichten von der weiteren Entwicklung weiter auf dieser Webseite.

DANKE!!! Über 1000 Unterschriften sind übergeben worden

Am Montag, dem 21.1. wurden über 1000 Unterschriften gegen die geplante Entlassung des Schmalsteder Rückens aus dem Landschaftsschutzgebiet  an den Amtsdirektor Heinrich Lembrecht überrreicht. Von dort aus gingen sie weiter den Landrat (lesen Sie hier den Bericht im Holsteiner Courier).

Das ist ein großartiger Erfolg und wir hoffen, dass der Landrat sich über dieses Votum nicht hinwegsetzt. Wir werden auf jeden Fall nun die nächsten Schritte des Landrates verfolgen und das Licht der Öffentlichkeit nicht mehr von diesem Vorgang nehmen.
Auf dieser Webseite halten wir Sie dazu auf dem Laufenden.

Während die offizielle Einwandsfrist nun abgelaufen ist, lassen wir die Online- Petition weiter laufen. Die ist fristungebunden und soll weiter für das Votum der Bevölkerung zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus arbeiten wir weiter an dem Thema und bereiten uns auf weitere Aktionen vor.
Sie wollen mitmachen? Sehr gerne! Bitte setzen Sie sich mit Peter Goldammer vom BUND Ortsgruppe Bordesholm in Verbindung:
BUND für Umwelt- und Naturschutz
Ortsgruppe Bordesholm
Vorsitzender Peter Goldammer
Hohenheisch 21
24582 Bordesholm
04322/2239

 

Landrat bricht Versprechen: Einzigartige Naturlandschaft in Gefahr!

2006 wurde die „Landschaft der Oberen Eider“ durch eine Verordnung des Kreises Rendsburg-Eckernförde zum Landschaftsschutzgebiet erklärt.

Tier- und Pflanzenarten sowie die besondere Vielfalt eiszeitlicher, reliefprägender Formen sollten geschützt werden. Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes seien zu erhalten, wiederherzustellen und zu entwickeln. Deshalb wurde es ausdrücklich verboten,  Bodenbestandteile abzubauen oder die Bodengestalt auf andere Art zu verändern.

Durch diese Verordnung war  der sogenannte Schmalstedter  Rücken zwischen Schmalstede und Grevenkrug an der L 318, ein sogenannter Kame, vor dem Kiesabbau geschützt. Hierbei handelt es sich um eine erdgeschichtliche Besonderheit, die das Obereidertal als ein besonders interessantes geologisch schutzwürdiges Gebiet (Geotop) ausweist (eine informative und lesenswerte Erläuterung zu der Natur des Oberen Eidertales gibt die Natura 2000). So dachten jedenfalls viele Menschen in der Region und freuten sich.

Doch nun folgt ein böses Erwachen und ein Skandal!

Schon 2012, also nach nur 6 Jahren, will der Landkreis Rendsburg-Eckernförde etwa 23 ha aus dem Geltungsbereich der Kreisverordnung von 2006 entlassen, und zwar ausschließlich, weil das angrenzende Kieswerk den Kiesabbau im Landschaftsschutzgebiet beantragt hat. Hierdurch würde das einzigartige Kame-Geotop unwiederbringlich zerstört! Durch diesen schwerwiegenden Eingriff wird nicht nur die Landschaft geschändet, sondern es entstehen auch unkalkulierbarer Auswirkungen auf das Grundwasser und die alten Buchenbestände auf dem Schmalsteder Rücken mit allem, was darin lebt.

Sie wollen das auch nicht?  Erheben Sie Einspruch!

Die Landschaftszerstörung auf der westlichen Seite der L 318 mit Baggerlöchern über mehrere Kilometer darf sich nicht wiederholen! Der Schutz von Natur und Umwelt insbesondere auch für nachfolgende Generationen muss Wertmaßstab und Handlungsmaxime sein. Erheben Sie Einspruch gegen die unverantwortliche Planung der Kreisverwaltung! Nur noch bis zum 21. Januar 2013 können Sie das im Rathaus  Bordesholm mündlich oder schriftlich tun (die Auslegung über den Jahreswechsel hat anscheinend auch Methode). – Wir haben zwei Mustertexte für Sie hier bereitgestellt, damit Sie es einfacher haben.

Sie können einen der Texte kopieren, um Ihre Daten ergänzen und losschicken. 

Eine Onlinepetition auf change.org  finden Sie hier

 

Werden Sie aktiv!  Wehren Sie sich! Lassen Sie es nicht zu, dass ein einzigartiges Stück unserer Natur- und Kulturlandschaft zu Buchhaltungszahlen eines Unternehmens wird!
Erzählen Sie Ihrer Familie, Ihren Nachbarn, Ihren Freunden und Kollegen davon! Empören Sie sich!!!

Weitere Informationen und vielfältiges Material zum Thema haben wir Ihnen hier auf der Webseite für Sie zusammengestellt.

Einsprüche müssen bis zum 21. Januar 2013 beim Landrat sein!

Wie geht das?  Schreiben Sie direkt an den Landrat (Brief oder Telefax, Adressen siehe Musterbrief!) oder geben Sie Ihren Einspruch im Bordesholmer Rathaus  mündlich oder schriftlich ab.

Werden Sie aktiv!  Tun Sie was!